Erhebung der Gewässermorphologie
Für die Bewertung der Fließgewässer mit einem Einzugsgebiet von über 10 km², wurde vom BMLFUW und Vertretern der Länder, sowie jener der Wildbach- und Lawinenverbauung die SCREENING-Methode entwickelt. Bei der Screening-Methode wird das digitale Fließgewässernetz in 500 m Abschnitten aufgeteilt und nach den unbedingt zu erhebenden Parametern
- Uferdynamik und
- Sohldynamik,
sowie den optional zu erhebenden Parametern
- Laufentwicklung,
- Substratzusammensetzung,
- Strukturen im Bachbett und
- Uferbegleitsaum - Vegetation
bewertet.
Die Bewertungen in der Screening-Methode erfolgen nicht getrennt nach links- bzw. rechtsufrig, sondern die Erhebung sieht die Beurteilung von 500 m Abschnitten auf Basis von Summenparametern vor. Jedoch gibt es keine, wie in der Bewertung nach WERTH, Gesamtbewertung, sondern es gilt der Wert nach dem „WORST CASE“-Prinzip (schlechtester Wert ist signifikant). So gibt es in der Screening-Methode keine Zwischenstufe, wie bei WERTH, anstatt einer 7-stufigen Skala nunmehr eine 5-stufige.
Screening-Bewertung:
Zustandsklasse 1 Natürlicher Zustand |
Zustandsklasse 2 Strukturell wenig beeinträchtigt |
Zustandsklasse 3 Strukturell stark beeinträchtigt |
Zustandsklasse 4 Naturferner Zustand |
Zustandsklasse 5 Naturfremder Zustand |
Von den 3.685 km Lauflänge an steirischen Gewässern, die sich im Betreuungsbereich der Bundeswasserbauverwaltung (BWV) befinden, sind etwa ein Drittel bezüglich ihrer Uferdynamik als zumindest "durchgehend anthropogen überformt bzw. verbaut“ einzustufen. In etwa einem Viertel dieser Gewässer ist außerdem die Sohldynamik zumindest „deutlich eingeschränkt“. Dementsprechend wäre auch hier der ökologische Handlungsbedarf gegeben.