Verdiente Persönlichkeiten der steirischen Wasserwirtschaft ausgezeichnet
Presseinformation vom 10.07.2020
Wasserland Steiermark
Landesrat Hans Seitinger überreichte im Schloss St. Martin die Wasserland Steiermark-Preise in sieben Kategorien. Ausgezeichnet wurden etwa die Wassermeister und Klärfacharbeiter des Jahres.
„Wasser ist die kostbarste Ressource unserer Zeit. Gleichzeitig birgt es aber auch ein großes Gefahrpotential", betont Landesrat Hans Seitinger und unterstreicht damit die Wichtigkeit einer funktionierenden Wasserwirtschaft. Wie gut die Versorgung mit erstklassigem Trinkwasser und die Abwasserentsorgung in der Steiermark funktioniert, wurde bei der Überreichung der Wasserland Steiermark-Preise verdeutlicht. „Die Wasserverbände und Genossenschaften sowie die zuständige Abteilung des Landes arbeiten mit ihren hervorragenden Mitarbeitern perfekt zusammen, sodass sich die Steirer auf eine funktionierende Wasserversorgung verlassen können", lobt Seitinger.
Mit dem fortschreitenden Klimawandel nehmen auch die Herausforderungen für die steirische Wasserwirtschaft zu, wie der Landesrat erklärt: „Wir spüren die Auswirkungen des Klimawandels in allen Bereichen. Wir erleben, dass die Niederschlagsmengen in Summe zwar einigermaßen konstant bleiben, aber dass es vermehrt zu Wetterextremen kommt. So gibt es etwa lange Trockenperioden auf die Zeiten mit extremen Niederschlägen folgen. Letztere führen dann zu Hochwasserereignissen, weil die Böden die Wassermassen nicht so schnell aufnehmen können." Aus diesem Grund nimmt auch die Bedeutung des Hochwasserschutzes immer mehr zu, wie Seitinger betont.
Eine der großen Herausforderungen für die Zukunft ist die Sicherstellung der Wasserversorgung in den ländlichen Gebieten, weil zunehmend mehr Quellen versiegen und Einzelversorgungen wegbrechen. Im Rahmen der gesamten Wasserwirtschaft (Trinkwasser-, Abwasser- und Schutzwasserwirtschaft) werden pro Jahr in der Steiermark rund 100 Millionen Euro investiert. Besonders hervorzuheben ist auch, dass allein in der Steiermark Wasserver- und Entsorgungsleitungen mit einer Länge von über 40.000km (einmal um die Erde) verlegt sind, die ständig zu warten sind.
Die Preisträger nach Kategorien:
- Wasserversorgung: Wasserverbände Grazerfeld Südost und Umland Graz
- Nachhaltige Wassernutzung - Gewässerschutz: Biohof Schloffer
- Hochwasserschutz: JR-AquaConSol GmbH
- Natur- und Erholungsraum: Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd
Wassermeister des Jahres: Herbert Ressler - Klärfacharbeiter des Jahres: Karl-Heinz Schlagbauer
- Wasserfoto des Jahres: Iris Bloder
Die Preisträger nach Regionen:
aus Graz:
Die Wasserverbände Grazerfeld Südost und Umland Graz gewann mit dem Projekt „Sichere Trinkwasserversorgung am Puls der Zeit" den Preis in der Kategorie „Wasserversorgung"
Die Wasserverbände Grazerfeld Südost und Umland Graz sind gemeinsam für die Wasserversorgung in einer in pulsierenden und wachsenden Region verantwortlich. Sie sehen sich „am Puls der Zeit" und wirken damit in die Zukunft. Hinter der gesicherten Wasserversorgung zu leistbaren Gebühren werden die weitreichenden Anlagen zukunftsfähig errichtet, instandgehalten und betrieben.
Neben der ständigen Erhaltung der vorhandenen Infrastruktur in Funktion und Wert forcieren die Verbände den Einsatz erneuerbarer Energie bei den Anlagen, aber auch bei den Betriebsfahrzeugen. Das eingereichte Projekt ist nicht nur ein aktueller Leistungsbericht der Verbände, sondern zugleich ein Auftrag für die Zukunft und Beispiel für andere.
Ein weiterer Grazer Preisträger ist die JR-AquaConSol GmbH in der Kategorie „Hochwasserschutz" mit dem Projekt: Neue hydrologische Ansätze für die Hochwasser-Prognose an der Raab
Die Umsetzung und Verbesserung von Hochwasserprognosen ist ein Kernelement eines umfassenden Hochwasserrisikomanagements. Für das Einzugsgebiet der Raab wurde ein internationales Prognosesystem aufgebaut. JR-AquaConSol ist derzeit dabei, das Projekt auf aktuellstem Datenstand zu bringen und Prognosen von Überflutungsflächen in Echtzeit für ausgewählte Flussabschnitte bereit zu stellen. Die Entwicklung der Überflutungsflächen bzw. Ausuferungen ist dabei auch als Film darstellbar.
Die verbesserte Prognose der Überflutungssituation bzw. der flächigen Ausuferungen mit Echtzeitdaten sind von besonderer Bedeutung für das Risikomanagement und insbesondere auch für Einsatzorganisationen.
aus dem Bezirk Murtal:
Den Preis „Wassermeister des Jahres" überreichte Landesrat Hans Seitinger Herbert Ressler aus St. Peter ob Judenburg
Vom Gemeindekassier zum Wassermeister - eine außergewöhnliche Berufung und Karriere von Herbert Ressler. Diese Berufung wurde durch die Aufarbeitung der Hochwasserschäden an den Wasserversorgungsanlagen im Jahre 2006 befördert. Herausragend ist sein Engagement für die Wasserversorgung der Gemeinde St. Peter ob Judenburg, in der er mit der Erfahrung eines inzwischen 72-Jährigen immer noch Verantwortung im Dienste seiner Mitbürger trägt.
aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld:
Karl-Heinz Schlagbauer gewann den Preis als „Klärfacharbeiter des Jahres"
Karl-Heinz Schlagbauer arbeitet seit über 25 Jahren für den Reinhalteverband Pöllauertal als qualifizierter und verlässlicher Facharbeiter. Das weitläufige Pöllauertal - zweifelsohne eine der schönsten Wirkungsstätten des Landes - braucht zahlreiche Reinigungsanlagen und Kanäle um die Abwasserentsorgung zeitgemäß zu bewerkstelligen. Mit seinem Fachwissen und Einsatz leistet Klärfacharbeiter Schlagbauer einen wichtigen Beitrag für den Gewässerschutz und lebt seinen Beruf als bürgernaher und kundenfreundlicher Dienstleister.
aus dem Bezirk Weiz:
In der Kategorie „Nachhaltige Wassernutzung - Gewässerschutz" ist der Biohof Schloffer mit dem Projekt „Wasserentnahmen Feistritz, Speicherteich, Frostschutzberegnung" ausgezeichnet
Der Biohof von Karl und Paula Schloffer in Feistritz bei Anger muss sich im Lichte des Klimawandels dem Schutz und der Ertragssicherung seiner Obstkulturen stellen. Vorrangig zur Frostbekämpfung hat sich die Familie Schloffer entschieden, Wasser aus der Feistritz zu entnehmen, dieses zu speichern und bei Bedarf zu verwenden. Der Biohof Schloffer, der sich grundsätzlich der Nachhaltigkeit verpflichtet sieht, hat sein Projekt derart realisiert, dass Wasser aus der Feistritz nur dann entnommen wird, wenn genug (d. h. zumindest der Mittelwasserabfluss) vorhanden ist. Der Biohof erfüllt damit freiwillig mehr als das gesetzliche Mindestmaß und leistet damit einen Vorsorgebeitrag zu einem guten Gewässerzustand und für das Ermöglichen andere Wassernutzungen.
Den Preis für das Wasserfoto des Jahres überreichte Landesrat Hans Seitinger an Iris Bloder aus St. Ruprecht/Raab
Aus fotografischer Sicht lassen sich neben den Kontrasten zwischen der Signalfarbe und den stumpfen Tönen des übrigen Bildes die gute Umsetzung der ins Bild schauenden und sich im goldenen Schnitt befindlichen Person positiv hervorheben.
aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag:
Der Preisträger in der Kategorie „Natur- und Erholungsraum" ist die Zentral- Wasserversorgung Hochschwab Süd mit dem Projekt „Wasser. Wander. Wunder- Weg"
Der Wasser.Wander.Wunder-Weg der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd ist eine zeitgemäße und kreative Umsetzung eines Themenwanderweges. Das Interesse am Wasser und seine vielseitige Bedeutung wird durch die pädagogisch gut und humorvoll aufbereitete Präsentation geweckt. Die auf vielen Medien ausgesprochene Einladung, wie z. B. über die eigene Homepage und App, animiert Groß und Klein, sich auf die Wasserwanderung zu begeben und sich dabei zu wundern - und zwar zu wundern über das Wasser in seiner ganzen Bedeutung und Schönheit. Und dabei soll man auch auf das wandelbare Wasserwesen Wuzzi treffen!
Andreas Kaufmann, Pressesprecher, Büro Landesrat Ök.-Rat Johann Seitinger, Tel. 0316-877 2590
Mobil: 0676/86662590, Mail: andreas.kaufmann@stmk.gv.at http://www.lebensressort.steiermark.at/