Hochwasserschutz
Der Schutzwasserbau
hat mit der Besiedelung der Flusstäler, die seit jeher bedeutende Verkehrswege und damit Entwicklungsachsen waren, seinen Anfang genommen.
Der Infrastrukturvorteil der Flusstäler hat in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass der Druck auf die Talräume infolge des Bevölkerungswachstums und der Zunahme von Mobilität und Wohlstand stark angewachsen ist. Ohne aktiven Schutz vor Hochwässern wäre in der Steiermark die Entwicklung in den Tallandschaften in der heutigen Form nicht denkbar.
Hochwasserschutz ist ein Mittel, um die Nutzungsbedingungen bestimmer Räume zu verbessern. Aktiver (baulicher) Hochwasserschutz gibt keine absolute Sicherheitsgarantie. Es bleibt die Hochwassergefahr jenseits des Bemessungshochwassers.
Gesteigertes Umweltbewusstsein
leitete im Schutzwasserbau vor nunmehr rund 25 Jahren einen Umdenkprozess (Trendwende) ein. Das dabei entwickelte Gedankengut erhielt die Bezeichnung "Naturnaher Wasserbau".
Bereits in den 80er Jahren erstellte das Land Steiermark den sogenannten Maßnahmenkatalog für den naturnahen Wasserbau. Seit damals ist für Hochwasserschutzprojekte eine Interessensabwägung zwischen dem Schutzwasserbau, dem Natur- und Landschaftsschutz, der Raumplanung, der Land- und Forstwirtschaft und der Fischerei herbeizuführen.
Das Erkennen, was die Schönheit und den Formenreichtum naturnaher Gewässer ausmacht, ist der beste Garant für den Schutz und die Pflege unserer Gewässer.
Die moderne Schutzwasserwirtschaft
hat die Aufgabe übernommen, durch Regelung und Gestaltung des oberirdischen Abflusses den Schutz des Menschen einschließlich seines Lebens-, Siedlungs- und Wirtschaftsraumes und von Kulturgütern sowie die Erhaltung und den Schutz der Gewässer einschließlich der Hochwasserabflussgebiete sicherzustellen.
Zielvorgaben
- Schutz des Menschen und seines Lebens-, Siedlungs- und Kulturraumes
- Schutz des Gewässers und seines Umfeldes
- Schutz des Wirtschaftsraumes
- Sicherung der Hochwasserabflussgebiete
- Passiver Hochwasserschutz und Hochwasserrückhalt
- Gewässerinstandhaltung
- Gewässerpflege
- Aktive Hochwasserschutzmaßnahmen (Baulichkeiten)
- Geschiebehaushalt.